• Besuchergruppen bieten wir nach individueller Vereinbarung vier unterschiedliche Führungen in der Dauerausstellung an:

     

    ÜBERSICHTSFÜHRUNG


    Carl Boschs Leben und Werk im historischen Zusammenhang
    Carl Bosch war Chemiker, Nobelpreisträger, Wirtschaftsführer. Aber wer weiß schon etwas über den Schmetterlingssammler oder Zoobegründer Carl Bosch?
    Berühmt wurde er durch das Haber-Bosch-Verfahren zur Ammoniaksynthese, das er mit seinem Team bei der BASF von 1909 bis 1913 entwickelte. Diese Entwicklung erst machte Stickstoffdünger zum Massenprodukt – eine Revolution für die Landwirtschaft und die Basis hoher Erträge in der Agrarindustrie. Anschaulich kann der Besucher nachvollziehen, wie sich damals ein völlig neuer Zweig der chemischen Industrie mit riesigen Produktionskomplexen entwickelte. Bosch war es auch, der 1914 die landwirtschaftliche Versuchsanstalt Limburgerhof gründete. Hier konnte sein Unternehmen, die BASF, sehr marktnah neue Produkte für die Landwirtschaft entwickeln und deren praktische Vorteile einer breiten Masse an Kunden näherbringen. Aufgrund seiner beruflichen Erfolge stieg Carl Bosch schnell zum Vorstandsvorsitzenden der BASF und später der I.G. Farbenindustrie auf. Für sein wissenschaftliches und berufliches Werk erhielt er 1931 mit dem Nobelpreis für Chemie die höchstmögliche Auszeichnung. Auch als Privatmann war Carl Bosch ein vielseitiger Naturwissenschaftler, der mit seiner legendären Käfer- und Schmetterlingssammlung, seiner Leidenschaft für die Astronomie und als Mitbegründer des Heidelberger Tiergartens große Anerkennung erntete.
    Dauer: ca. 1,5 Stunden


     


    THEMENFÜHRUNG


    Vollgetankt! – Benzin aus Kohle:
    Von der Erfindung des Leuna-Benzins zum kriegswichtigen Treibstoff
    Im Mittelpunkt der Themenführung steht das synthetische Leuna-Benzin, das die I.G. Farben unter der Leitung von Carl Bosch 1927 auf den Markt brachte. Fortan stand das „deutsche Benzin" in Konkurrenz zum Benzin internationaler Ölkonzerne wie Standard Oil oder Shell. Die Benzinsynthese, das dritte chemische Hochdruckverfahren, auch Kohleverflüssigung genannt, war nach der revolutionären Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens und der Methanolsynthese ein weiterer technischer Meilenstein, der mit dem Namen Carl Bosch eng verbunden ist. Beim Rundgang durch das einstige Garagenhaus des großen Chemikers, das heutige Carl-Bosch-Museum, erfährt der Besucher, wie der Motorisierungs-Boom der 1920er Jahre ein neues Geschäftsfeld der I.G. Farben hervorbrachte. Die Führung spannt den Bogen von der Erfindung des Automobils in Mannheim über die Leuna-Tankstellen in Heidelberg bis zur kriegswichtigen Rolle des Leuna-Benzins im Dritten Reich. Wie Carl Bosch seine eigenen Automobile nutzte, visionär dachte und die Kohleverflüssigung am Standort Leuna bei Merseburg zur technischen Reife führte – darum wird es ebenso gehen wie um den Lebensweg von Carl Bosch.
    Dauer: ca. 1,5 Stunden


     


    Carl Boschs Blick in den Kosmos –
    eine Themenführung zu den astronomischen und naturkundlichen Interessen von Carl Bosch
    Der Chemiker und Nobelpreisträger Carl Bosch war nicht nur von Berufs wegen begeisterter Naturwissenschaftler. Auch in seiner Freizeit, insbesondere nachts, widmete er sich diesem Interesse: Er beobachtete den Sternenhimmel in seinen Sternwarten oder zog sich in sein privates Museum zurück. Dort bewahrte Carl Bosch seine umfangreichen naturkundlichen Sammlungen auf – Käfer, Schmetterlinge, Moose und Flechten, Schnecken oder Mineralien –, die er auf eigenen Reisen, aber vor allem durch Ankäufe zusammengetragen hatte. Auch auf den Gebieten seiner privaten Liebhabereien war er als Förderer der Wissenschaft tätig. So kam er 1919 dem Aufruf zur „Albert-Einstein-Spende" nach, mit der das seinerzeit größte Turmteleskop in Europa, der Einsteinturm in Potsdam, finanziert wurde. Der Museumsrundgang beleuchtet diese privaten Leidenschaften und fragt, wie Carl Bosch sie vereinbaren konnte mit seiner Tätigkeit als Vorsitzender des einst mächtigsten europäischen Industriekonzerns, der I.G. Farben. Bei gutem Wetter besichtigen wir das Gelände nahe der Villa Bosch und lassen dort Boschs Sternwarten wie sein Privatmuseum für einen Moment wieder lebendig werden.
    Dauer: ca. 1,5 Stunden


     


    Under Pressure
    Führung mit anschließenden Experimenten für Erwachsene
    Luft zu Brot verwandeln, das geht doch nur im Märchen — oder seit 1913 in der chemischen Industrie! Doch wie funktioniert das? Was hatten Carl Bosch und seine Hochdrucktechnik damit zu tun? Wie kann man sich das Phänomen „Druck" überhaupt vorstellen? Und wieviel Spaß kann es machen, als Erwachsener einmal selbst mit dem Luftdruck zu experimentieren?
    Dies und noch viel mehr können Sie bei diesem Programm erfahren. Nach einer  Führung und einer kurzen Pause folgt ein einstündiger Workshop mit Experimenten rund um das Thema Luftdruck. Hier können Sie alles selbst ausprobieren und sogar zu Hause daran weiterforschen, denn als Materialien werden nur Alltagsgegenstände verwendet.


    Dauer: ca. 2,5 Stunden


     

 


Organisatorisches


Wir bieten eine Übersichtsführung und drei Themenführungen durch die Dauerausstellung für Schulklassen und für Erwachsenengruppen an.



Dauer: ca. 1,5 Stunden (Under Pressure: ca. 2,5 Stunden)


Preise:
40 € (ermäßigt* 25 €, Schulklassen 15 €) + Eintritt
Under Pressure 50 € + Eintritt (keine Ermäßigung möglich)
Führungen in englischer Sprache kosten 60 € + Eintritt


Wir bitten um telefonische Anmeldung unter: 06221 603616.


Das Museum ist barrierefrei.


 


*Schüler, Studierende, Rentner